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Arb. k. GesundhAmte, 31.Bd. - Berlin, Verlag von Julius Springer, 1909, 4°, (6), 319, (1) pp., 100 Abbildungen, 2 Tafeln und 3 gefalt. Karten, zahlr. Curven, Halbleinenband d.Zt. Erste Ausgabe! Schilderung der Expedition, ihrer Ziele und Ergebnisse zur Erforschung der Schlafkrankheit. Robert Kochs (1843-1910) Bericht schliesst sich an die vom deutschen Reich unternommenen Expeditionen zur Erforschung von Pest und Cholera an; er veroffentlichte die Schrift gemeinsam mit M Beck und F. Kleine. Die Abbildungen zeigen die Erkrankten mit ihren Symptomen sowie Heilungserfolge, die Tafeln mit Ubersichtskarten von afrikanischen Gebieten sowie Abbildungen der Krankheitserreger Trypansoma brucei. "1902 kamen alarmierende Meldungen aus Deutsch-Ostafrika, das von einer Schlafkrankheits-Epidemie bedroht zu sein schien. Tatsächlich gab es zumindest im deutschen Gebiet nur Einzelfälle, weswegen Koch, als er 1905 eintraf, schließlich auf die Sese-Inseln im Viktoria-See auf britischem Kolonialgebiet auswich. (Koch unterbrach den Aufenthalt, um im Dezember 1905 den Nobelpreis entgegenzunehmen.) Dort war die Krankheit endemisch: Innerhalb weniger Jahre waren 20.000 Menschen - zwei Drittel der Inselbevölkerung - daran gestorben. Koch experimentierte mit verschiedenen Arsenpräparaten, wobei er sich besonders auf Atoxyl konzentrierte. Kurzfristig besserten sich die Symptome unter der Therapie, längerfristig gelang es ihm jedoch nicht, die Parasiten aus dem Blut zu beseitigen. Koch steigerte die Dosen bis auf 1 Gramm, gespritzt in Abständen von sieben bis zehn Tagen. Die Behandlung war schmerzhaft und rief Schwindelgefühle, Übelkeit und Koliken hervor. Als schließlich sogar noch irreversible Erblindungen auftraten, ging Koch mit der Dosis wieder zurück. Zahlreiche Patienten - die von den deutschen Ärzten auf britischem Kolonialgebiet nicht zwangsinterniert werden konnten - flohen vor der Behandlung. In seinen Empfehlungen erwog Koch, ob man nicht die Bevölkerung ganzer verseuchter Bezirke zwangsumsiedeln könne, verwarf aber diese Maßnahme als unpraktikabel. Er schlug vor, in diesen Gegenden die Wälder abzuholzen, um den Überträger der Krankheit, die Tsetse-Fliege, zu bekämpfen. Weiter empfahl er, in verseuchten Orten Reihenuntersuchungen vorzunehmen, die Infizierten "herauszugreifen" und in "Konzentrationslagern" zu versammeln. Obwohl Atoxyl offensichtlich unwirksam und hochtoxisch war, hielt Koch an diesem Mittel fest. Dahinter stand das Konzept, ganze Populationen zu behandeln, obwohl der einzelne Kranke von der "Therapie" nicht profitierte und schlimmstenfalls erblindete. Tatsächlich sind nach der Abreise Kochs drei Schlafkrankenlager mit über 1.200 Patienten eingerichtet worden. Heilerfolge gab es keine. An den veröffentlichten Statistiken fällt die extrem hohe Zahl in der Kategorie "Abgang" auf - die Patienten hatten sich durch Flucht entzogen. In diesen Lagern wurden auch noch weitere Präparate wie Arsenophenylglycin und Arsphenamin, die aus dem Labor von Paul Ehrlich geliefert wurden, erprobt. Hierbei kam es zu weiteren Todesfällen. Nach einer Publikation in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift wurden solche Versuche vom Reichskolonialamt untersagt, und nach 1911 wurden die meisten Lager und Stationen in Deutsch-Ostafrika aufgelöst. Die brutalen Methoden, mit denen Schlafkranke zur selben Zeit in Togo zwangsbehandelt wurden, gehen nicht auf Robert Koch zurück. " wikipedia siehe ausführlich: Manuela Bauche: Robert Koch, die Schlafkrankheit und Menschenexperimente im kolonialen Ostafrika. African trypanosomiasis, also known as African sleeping sickness or simply sleeping sickness. Codice articolo 64201
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